Der letzte Blogartikel ist nun schon über ein Jahr her und mit Erschrecken ist uns aufgefallen: Unser Blog spiegelt schon längst nicht mehr unsere aktuellen Pläne wieder.
Der Gedanke, warum wir diesen Blog ins Leben gerufen haben, war: Wir wollen mehr reisen und möchten auch von unseren Reisen berichten. Allerdings hat unser Leben eine Wendung genommen, die so absolut nicht zu unseren Reiseplänen passte – und daher hat sich auch hier auf dem Blog nichts weiter getan.
Aber jetzt nähern wir uns dem Reisen wieder an. Wir haben uns geschüttelt, neue Pläne gemacht. Und deswegen kommt hier eine Zusammenfassung: Was war los? Wie geht es weiter – mit uns, mit Wundertrips?
Gartenromantik statt weiter Welt: Willkommen im neuen Haus!
Manchmal muss man Dinge ausprobieren, um sagen zu können: Da möchte ich hin oder das möchte ich auf keinen Fall mehr für mich.
2015 stand für uns fest: Wir wollen noch einmal umziehen. Unsere Wohnung in Friedrichsort gefiel uns nicht mehr. Wir wollten gerne noch näher ans Wasser, vor allem wollten wir aber auf die andere Seite der Förde.
Außerdem stand ich (Nicole) kurz vor dem Ende meiner Ausbildung. Dennis und ich beschlossen, dass ich bei ihm anfangen könnte, damit ich nicht weiterhin nach Hamburg pendeln müsste (ein Umzug nach Hamburg kam für uns Beide absolut nicht in Frage).
Wir fanden ein tolles Haus mit großem Garten und beschlossen: Das wird unsere neue Basis. Zum Leben, zum Arbeiten. 120 qm nur für uns. Darüber, im Obergeschoss und darunter, im Souterrain, befanden sich 2 Ferienwohnungen.
Gemeinsam mit unserem Vermieter einigten wir uns darauf, dass wir die Verwaltung dieser Wohnungen übernehmen würden, auf Provisionsbasis. Immerhin hatten wir schon unsere Couch über airbnb angeboten – das wäre ja nichts anderes!
Wir gründeten Wunderferien und wurden Ferienwohnung-Verwalter.
Wunderferien und die Erkenntnis: Selbst reisen geht nicht (mehr).
Die erste Zeit lief gut. Dennis und ich arbeiteten gut zusammen, die Ferienwohnung lief (wir übernahmen zum 01. Mai, die ersten Sommergäste hatten bereits gebucht, alles klappte). Aber dann kamen die ersten Probleme: Das Haus hatte ein paar „Krankheiten“, wir erlebten ein paar Überraschungen.
Nun kann man sagen: Man lernt mit jedem Problem mehr dazu, aber irgendwann war es einfach genug. Es wuchs uns über den Kopf.
Dazu kam, dass wir selber nicht mehr Reisen konnten – wir hatten schließlich zugesagt, uns um die Wohnungen zu kümmern. Dazu gehörte das Marketing, die Reinigung (oben 9, unten 4 Schlafplätze), die Planung und die ständige Anwesenheit bei An- und Abreise sowie bei Problemen (welche das Haus einfach mitbrachte).
Gegen Herbst wurde immer deutlicher, dass sich eine Souterrain-Wohnung nur äußerst schlecht an Feriengäste vermieten lässt (mal ehrlich: Wer will schon im Keller Urlaub machen?).
Die Flüchtlingskrise ging auch nicht an uns vorbei. Und wir hatten schon überlegt, wie wir helfen könnten. Als unser Vermieter auf uns zukam und uns fragte, ob wir damit einverstanden wären, wenn er die untere Wohnung fest an das Amt und damit an Flüchtlinge vermieten würde, sagten wir sofort zu.
Es dauerte allerdings noch einige Zeit, bis die Wohnung letztendlich bewohnt wurde.
Neue Freunde, ein langer Winter
Der Winter war lang und hatte trotzdem einige Überraschungen. Neue Freunde zogen ein: Flüchtlinge aus Syrien. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Verständigung war klar, dass wir gut miteinander auskommen würden.
Bis heute halten wir regelmäßig Kontakt, Dennis und einer unserer neuen Freunde spielen in der gleichen Mannschaft beim Tischtennis und wir laden uns gegenseitig regelmäßig zum Essen ein.
In dem Winter überlegten wir das erste Mal, früher aus dem Haus auszuziehen. Unsere Pläne konkretisierten sich, wir waren uns sicher: Dauerhaft würden wir dort nicht wohnen wollen.
Wir besannen uns auf unsere Wünsche: Mehr Reisen. Weniger Arbeiten. Mehr Leben. Und beschäftigten uns das erste Mal intensiv mit einem Leben im Wohnmobil, ohne festen Wohnsitz.
Die Pläne wurden immer konkreter, trotzdem beschlossen wir, auch das zweite Jahr im Haus zu verbringen. Wir hatten außerdem einen 2-Jahres-Vertrag für das Haus. Wir hätten uns wohl mit unserem Vermieter einigen können, aber hatten beide keine große Lust, wieder umzuziehen – und für ein Wohnmobil waren wir noch nicht bereit.
Ein schöner Sommer und der Geschmack des Abschieds
Im Sommer 2016 redeten wir immer mehr über unsere Auszugspläne. Wir wussten: Das würde unser letzter Sommer mit Garten werden.
Wir genossen es wirklich, freuten uns aber gleichzeitig auch sehr auf unseren Auszug. Wir schauten uns Wohnmobile an, überlegten, wo es wohl als Erstes hingehen würde. Und trotzdem wussten wir: Es würde noch einige Zeit dauern, bis es wirklich losgehen würde.
Kündigung und der Umzug in eine neue Wohnung
Uns war klar: Wenn wir aus dem Haus ausziehen würden, dann noch nicht direkt ins Wohnmobil.
Eine Zwischenstation wollten wir einbauen. Und so kündigten wir im Januar 2017 zum nächstmöglichen Termin. Suchten uns Nachmieter und selbst eine neue Wohnung.
Das Besondere: Wir suchten nach einer 1 – 1,5 Zimmer-Wohnung und waren gespannt, ob uns Drei überhaupt jemand nehmen würde.
Nach einer etwas längeren Suche wurden wir auch fündig: 10 Minuten mit dem Auto von „unserem Haus“ entfernt, damit auch nah dran an unseren Freunden und Dennis’ Tischtennis-Verein, fanden wir unsere Wohnung.
1 Zimmer, möbliert, 30 qm mit Mini-Küche, Mini-Bad, Balkon. Direkt im Yachthafen von Laboe. Unser neues Zuhause und der Ort, der für mich (Nicole) sofort Besonders werden sollte. Denn kurz nach Aufschließen der neuen Wohnung und einer gefilmten „Roomtour“ bekam ich dort den Heiratsantrag von Dennis. 🙂
Unsere neue Wohnung und unsere Pläne
Wie es ist, von 120 qm auf 30 qm zu ziehen, darüber werden wir noch berichten. Der Umzug war jedenfalls sehr anstrengend, chaotisch und schmerzhaft. Aber wir haben es geschafft.
Aktuell fühlen wir uns in unseren neuen 4 Wänden mehr als zufrieden und angekommen, was aber nicht bedeutet, dass unsere Reisepläne nun auf Eis liegen. Im Gegenteil: Im August werden wir zur „Caravan Salon Düsseldorf“ fahren und uns dort noch konkreter über Angebote informieren.
Unser Zeitplan sieht vor, dass wir gerne im Januar 2018 unsere Zelte abbrechen möchten. Bis dahin ist noch einiges zu tun, Verträge müssen gekündigt werden, wir müssen überlegen, ob wir unsere aktuelle Wohnung behalten möchten oder nicht.
Zu allem Überfluss müssen wir auch noch einen Termin für unsere Hochzeit finden, wobei wir jetzt schon wissen, dass wir es sehr klein halten werden.
Jedenfalls waren die letzten 2 Jahre sehr lehrreich für uns. Wir wissen nun, dass wir uns ein Haus mit Garten absolut nicht für uns vorstellen können. Nicht reisen zu können, gebunden sein – das passt einfach nicht zu uns.
Unsere 1 Zimmer Wohnung gibt uns aktuell so viele Freiheiten, das möchten wir nicht mehr missen. Und wenn wir dann erst unterwegs sind – wer braucht dann noch einen Garten?
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