Kennst du das Zitat: „Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch ’nen zweiten Plan – Gehn tun sie beide nicht.“ ? Das ist von Bertolt Brecht aus der Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Planens.
Und auch, wenn ich jetzt mal frech behaupte: Der gute Bertolt wird wohl nie ein Wohnmobil besessen haben, so passt das Zitat sehr gut auf unsere aktuelle Situation. Wir hatten den Plan, im Januar auf Europareise gehen. Gut, hat nicht funktioniert. Dann war der nächste Plan: Im März geht es definitiv los! Ach nee – Wir wollten ja noch einmal zur Familie, die letzten Habseligkeiten einlagern. Aber nach Ostern! Dann ganz sicher!
Nun ja. Wir sind immer noch nicht los und haben jetzt ganz ehrlich kein fixes Datum mehr, wann es wirklich losgeht. Wir haben ein altes Wohnmobil gekauft. Und obwohl wir bisher keine größeren Macken gefunden haben (toitoitoi), so ist es nicht so, dass wir nichts reparieren oder ersetzen müssten.
Reparatur Nummer 1: Das Fenster, bzw.: Die Fenster.
Neulich war hier an der Ostsee ordentlich Sturm, oder, wie die Norddeutschen sagen: Ein bisschen Wind.
Dennis war auf dem Weg zum Tischtennis, als er ein lautes Geräusch hörte. Vorbildlich, wie er ist, hat er direkt angehalten, um nachzuschauen, was das Geräusch verursacht haben könnte.
Gefunden hat er ein lose herum polterndes Warndreieck. Das wurde fix verstaut und weiter ging die Fahrt.
3 Tage später, wir hatten gerade ein wenig Zeit in Heidkate verbracht und ich war am Kochen, fragte mich Dennis: „Du – war das Fenster immer schon so wackelig?“ Äh – tja.
Nach ein wenig Nachdenken und Prüfen des anderen Seitenfensters stellte sich heraus: Der Kleber der Doppelverglasung hatte sich gelöst und die äußere Scheibe war irgendwo anders – nur nicht mehr da, wo sie hätte sein sollen.
Mist. Wir meldeten es der Versicherung als eventuellen Sturmschaden (denn Dennis konnte sich noch sehr gut an das Warndreieck-Geräusch erinnern, dass vielleicht gar nicht vom Warndreieck, sondern vom Fenster gekommen war) und ein Gutachter kam uns besuchen.
Der Gutachter war echt freundlich. Nur erklärte uns der gute Mann direkt: Das ist kein Sturmschaden, sondern wahrscheinlich Materialschwäche, also: Der Kleber war müde und deswegen hat sich die Scheibe gelöst.
Doppel-Mist! Der Gutachter empfahl uns, zum Händler zu fahren (Gewährleistungs-Anspruch), denn so ein Seitenfenster kostet mit Einbau schlappe 800 € – ein bisschen zu viel für unsere Portokasse.
Außerdem merkte er an, dass die anderen Fenster definitiv auch mal geklebt gehören – so lange sie noch dran sind. 2-Komponenten-Kleber zwischen, zack, fertig.
Glücklicherweise hat die Versicherung den Schaden zwar nicht als Sturmschaden, sondern als Glasschaden gesehen – und wir können nun eine neue Scheibe bestellen und einbauen lassen.
Wie viel Wasser ist noch im Tank? Das defekte Panel.
Definitiv auch Händlersache: Das Panel zur Frischwasser- und Grauwasseranzeige funktioniert bei uns nicht, ebenso die Stromanzeige. Das ist natürlich doof. Beim Wasser auffüllen muss einer von uns immer im Mobil stehen, am Wassertank, und schauen, dass nichts überläuft.
Beim Abwasser ist es eine Gefühlssache: Müssen wir den Tank leeren? Oder läuft es irgendwann über?
Und Strom: Es geht natürlich gar nicht ohne Anzeige. Wir brauchen Strom zum Arbeiten, wir müssen wissen, wie viel Saft die Wohnraumbatterie noch hat. Andernfalls stehen wir ziemlich doof da.
Das Panel muss also ausgetauscht werden, damit es sicher funktioniert und gleichzeitig wollen wir unsere Batterien checken lassen, wie leistungsfähig diese eigentlich noch sind.
Probier’s mal mit Gemütlichkeit…
Frauen und ihre Deko. Normalerweise bin ich so gar nicht dekorationswütig – aber so ein paar Vorhänge dürfen schon sein! Deswegen hat meine Mama uns welche gesponsored (danke Mama!), diese werden aber noch genäht. Das dauert alles seine Zeit.
Ich bin gespannt, wann die Vorhänge bei uns eintrudeln. Und: Ob sie passen oder ich mich vermessen habe. Möglich ist alles.
Außerdem musste eine Lichterkette sein, natürlich mit Batterien. Und ein Schild, dass aber immer noch nicht angebracht ist. Neue Kissenbezüge – ist ja klar. Und Weingläser, aber die sind ja weniger Deko als unheimlich wichtig. 😉
Gebraucht kaufen und Dinge ändern…
…liegt uns eigentlich so gar nicht. Wir geben unser Bestes, damit wir bald loskönnen. Ich hoffe auch, dass wir es endlich mal hinbekommen, in Foto- und Videoform zu zeigen, was sich bereits im Mobil getan hat.
Die anstehenden Reparaturen sind ärgerlich, aber auch nicht wahnsinnig dramatisch. Sommerreifen müssen wir auch noch kaufen, damit wir nicht mit den Winterreifen losfahren müssen. Und überhaupt steht noch einiges mehr auf unserer Liste…
Natürlich hoffe ich, dass wir ganz bald loskommen. Aber: Nur kein Stress.
3 Kommentare
Hallo ihr Abenteurer!
Ich bin sehr zuversichtlich, dass ihr das bestimmt bald alles in trockenen Tüchern habt und loszischen könnt. Allmählich kommt in mir auch etwas Reiselust auf, obwohl ich doch sonst so heimatgebunden bin, packt mich das Fernweh… Liegt es daran, dass ihr uns virtuell mit auf die Reise nehmt oder schlummert das schon länger in mir? Ich weiß es nicht, aber jedenfalls wächst die Abenteuerlust mit jedem Bericht von euch.
Flauschige Grüße
Sandra & Shiva
Hallo Nicole!
Woooow, das klingt alles so unglaublich aufregend. Ich fiebere richtig mit euch mit und gucke regelmäßig, ob sich was auf euren Blogs tut. 😉
Auf das fertige Wohnmobil bin ich auch schon gespannt.
Viel Freude weiterhin beim Planen!
Liebe Grüße
Alina