Wer an Kiel denkt, der denkt zunächst an die Kieler Woche, generell Segeln oder an die große Fähren Stenaline und Colorline. Aber Kiel hat mehr zu bieten, zum Beispiel das ideale Revier zum Kitesurfen lernen.
Bei gutem Wind kann man sie kilometerweit sehen: Kitesurfer, die am Strand von Kiel und Laboe durch das Wasser gleiten und dabei akrobatische Sprünge vorführen. Wir haben uns dieses Schauspiel die vergangenen Jahre immer gerne vom Strand aus angesehen, bis wir uns letzten Sommer dazu entschlossen, selbst einen Kitesurf-Kurs in Kiel zu machen. Was wir bis dahin nicht wussten: Laboe bietet mit seinen weitläufigen Stränden und Sandbänken das ideale Kitesurf-Revier für Anfänger.
Kitesurf-Schulen in Kiel: mobil oder stationär?
Dass Kitesurfen voll im Trend liegt, merkt man spätestens dann, wenn man sich auf die Suche nach einer geeigneten Kitesurf-Schule macht. Allein in Kiel scheint es ein gutes Dutzend zu geben, manche stationär, die meisten aber sind mobile Kitesurf-Schulen. Das heißt, man lernt dort Kitesurfen, wo die Bedingungen (Wind, Wellen) am Besten sind. Wir haben uns letztendlich ebenfalls für eine mobile Kitesurfschule entschieden, die KITESCHULE Kiel.
Ob und wann ein Kitesurf-Kurs stattfindet klärten wir aufgrund der durchwachsenen Wetterverhältnisse immer recht kurzfristig und per Handy. Wir hatten aber Glück, unser erster Kurstag fiel genau in unseren extra dafür genommenen Urlaub und so trafen wir uns mit unserem Lehrer Tim und 2 weiteren Teilnehmern auf dem großen Parkplatz in Laboe. Das ist vielleicht der einzige Nachteil einer mobilen Kitesurf-Schule, es gibt kein Vereinsheim und keine Umkleidekabine, in der man sich in Ruhe umziehen könnte. Eine halbe Stunde später und schon halb fertig von den Strapazen, den Neoprenanzug überzuziehen, ging es runter an den Strand. Etwas abseits des Touristenstrandes, auf Höhe des U-Boots befindet sich der Strand für Surfer und Kitesurfer.
Kitesurfen lernen: die ersten Schritte
Die beste Art das Kitesurfen zu lernen ist „Learning by Doing“. Also bauten wir die Kites auf, während wir die Grundbegriffe des Kitens kennenlernten. Etwa eine Stunde später stand der erste Kite hoch über uns in der Luft, während wir die nötige Theorie, Vorfahrtsregeln und Sicherheitsvorkehrungen lernten.
Durch unsere sehr überschaubare Gruppengröße von 4 Personen konnten sich immer 2 Personen eine Kite teilen und unser Lehrer Tim hatte entsprechend viel Zeit, um jedem die Basics des Kitens beizubringen: den Kite steuern, Bodydrag und später den Upwind Bodydrag. Nach etwa 5 Stunden hatten wir die wichtigsten Manöver gelernt, gerade rechtzeitig, bevor die Flaute einsetzte.
Es dauerte ein paar Tage bis der Wind zurückkam und wir unseren zweiten Teil der Kitesurf-Schulung bekamen. Während die anderen Kursteilnehmer bei Null anfingen, konnten wir unseren Kite schon mal aufbauen und die Basics vom letzten Mal weiter trainieren, was aufgrund der schlechteren Windverhältnisse gar nicht so leicht war. Was jetzt noch fehlte war das Board. In den letzten 1,5 Stunden versuchten wir uns, den Kite und das Board zu koordinieren, was leichter aussieht, als es ist. Zu viel Schwung und vorne übergeflogen, zu wenig Schwung und nicht aus dem Wasser gekommen. Am Ende des Kurses stand fest, dass wir noch mal ein paar Einzelstunden nehmen würden. Und tatsächlich. Am darauffolgenden Termin schafften wir es sogar auf dem Brett zu stehen:
Was uns jetzt noch fehlt ist die Übung. Deswegen überlegen wir bereits, ob wir nicht dieses Jahr noch mal einen Auffrischer-Kurs machen und uns dann evtl. gebrauchtes Material zum Üben holen.
Fazit: Kitesurfen in Kiel
Spielt ihr schon länger mit dem Gedanken einen Kitesurf-Kurs zu machen? Worauf wartet ihr dann noch? Obwohl wir in Kiel mit Laboe den idealen Kitesurf-Spot für Anfänger direkt vor der Tür haben, hatten wir das Kitesurfen viel zu lange auf unserer Bucket-List. Jetzt sind wir froh, dass wir den Kurs gemacht haben und freuen uns schon auf die nächste Gelegenheit, mal wieder einen Kite in der Hand und ein Board unter den Füßen haben zu können.
Noch ein Tipp: In den Ferien sind die Gruppen erfahrungsgemäß sehr groß. Es empfiehlt sich daher, vor oder nach den Sommerferien einen Kurs zu machen. Der oder die Lehrer haben dann wesentlich mehr Zeit für jeden einzelnen Teilnehmer und ihr lernt mehr.
Vielen Dank an Tim, Jannis und die Kiteschule Kiel, die uns das das Kitesurfen beigebracht haben!