Letzten Freitag war es endlich soweit: Wir konnten unseren Hymer B 544 abholen! Und so einfach, wie das jetzt hier klingt, war es absolut nicht. Genau genommen haben wir einen langen Weg hinter uns, bis wir das passende Mobil gefunden haben.
Der Start unserer Suche
Aktiv gesucht haben wir seit Herbst letzten Jahres. Vorher haben wir uns aber bereits immer mal wieder umgeschaut.
Im September 2016 waren wir auf einer kleineren Messe in Hamburg und sahen dort das erste Mal etwas, das unser Mobil werden könnte: Ein Hobby Optima.
Ich stieg in dieses Fahrzeug ein und war total euphorisch. Wie genial das alles aussah! Und es roch so gut! Und alles neu! Ich war der festen Überzeugung: Der wird es.
Dann kam das neue Jahr, unser Umzug, Verlobung… Alles ging seinen Weg. Wir wussten ganz sicher, es würde ein Hobby werden. Nur welcher genau, das war nicht so klar. Ich wollte auf jeden Fall ein Queensize Bett. Dennis wollte Solar und Klo und Dusche getrennt.
Wir überlegten, ob wir auf die Caravan Salon fahren sollten. Eigentlich wussten wir ja, was wir wollten – also, wäre die Fahrt nach Düsseldorf von Kiel aus wirklich nötig?
Auf zur Caravan Salon!
Wir entschlossen uns dazu. So ein bisschen Urlaub tut ja auch mal gut, dachten wir.
Die Caravan Salon drehte uns den Kopf um. Und zwar ganz und gar.
Da, wo vorher ganz groß „Hobby“ blinkte, blinkte nu gar nichts mehr. Wir waren vor allem eines: Überfordert. Im ganz großen Stil.
Was es nicht alles gab! Wir waren perplex. Aber es kristallisierten sich ein paar sehr deutliche Wünsche heraus:
- Das Wohnmobil sollte kurz sein, maximal 6.50 Meter.
- Das Wohnmobil sollte einen durchgehenden Boden haben, damit der Hund sich auch mal ausstrecken kann.
- Die Küche sollte nicht direkt neben dem Wohntisch sein.
- Die WC-Tür sollte sich nicht in Richtung Küche öffnen, sodass man beim Kochen immer eine Tür im Rücken hat.
- Da wir von unterwegs arbeiten, musste ein großer Tisch her, der auch belastbar ist, sowie ausreichend Sitzplatz.
Wir wollten definitiv kein Alkoven-Modell, das war für uns glasklar. Aber: Wie Platz sparen, wenn hinten ein großes Queensize-Bett steht?
Wir überlegten – und fanden: Das Hubbett. Die Offenbarung! (Und ich vergoss nur eine winzige Träne ob meines riesigen Bettes.)
Von da an gingen wir von Anbieter zu Anbieter und schauten uns nur noch die Modelle mit Hubbett an. Zack, wir hatten eine deutlich kleinere Auswahl abzuarbeiten!
Dann ging es ans Eingemachte. Wir mussten uns vorstellen: Wo hat der Hund Platz? Wo haben wir Platz? Kann ich mir vorstellen, dauerhaft hier zu leben?
Jeder für sich hat sich seine Gedanken gemacht. Das eine Modell schien zu wackelig, das nächste zu groß. Wieder eines später passte der Tisch nicht. Und so ging es munter weiter.
Wir ahnten, dass wir uns auf einen Kompromiss würden einlassen müssen.
Die Phase der Ernüchterung
Wieder zu Hause angekommen, schmiedeten wir Pläne. Wir wollten ein neues Wohnmobil. Vielleicht ein 1-Jähriges.
Wir hatten schließlich gute Erfahrungen mit unserem neuen Caddy gemacht, der hatte die ganze Zeit keine Ausfälle. Und bei so einem Wohnmobil sind die Kosten einer Reparatur ja gleich deutlich höher…
Nur, wie das immer so ist: Man denkt, und plant, und irgendwann stellt man fest: Wir müssen uns jetzt entscheiden.
So erging es uns im letzten Winter. Wir rechneten und stellten fest, das wir keine Lust hatten, horrende Summen für eine Finanzierung auszugeben. Wir einigten uns darauf, nach einem Gebrauchten zu suchen – auch wenn das bedeuten würde, dass wir wohl kein deluxe-ausgestattetes Wohnmobil bekommen würden.
Welches Mobil darf es denn sein?
Da wir unseren Geldbeutel schonen wollten, fingen wir an, die Gebrauchten in der Umgebung abzuklappern. Nummer 1 war ein Mobil, wie wir es wollten: Mit Hubbett, kurz. Allerdings roch das mal gar nicht so gut und sah auch nicht mehr so klasse aus.
Richtig überzeugt waren wir beide nicht und so war es auch in Ordnung, als das Mobil relativ fix verkauft war.
Wir schauten weiter. Ende November entdeckte Dennis dann einen Hymer, B 544. Mit Hubbett, kurz. Große Couchlandschaft, großer Tisch. Küche im Heck – naja. Aber: Dafür mit Solaranlage.
Da wir unseren Caddy gerne in Zahlung geben wollten, schien der Händler perfekt: Er war kein reiner Wohnmobil-Händler und verkaufte auch Fahrzeuge. Wir fuhren hin und ließen uns das Wohnmobil zeigen.
Ich stieg ein und dachte mir: Genau das ist er. Da war irgendwie so ein Gefühl, dass ich es genau wusste, wenn wir diesen nicht nehmen, werde ich alle danach mit diesem hier vergleichen.
Dennis war sich noch nicht so richtig sicher. Stattdessen fuhren wir nach der Besichtigung einen weiteren Händler an. Dieser hatte auch ein paar Hymer B 544 vor Ort, allerdings in anderen Versionen. Diese L-Rundsitzgruppe, die wir jetzt haben, scheint nicht sehr verbreitet zu sein.
Dennoch: So richtig überzeugten mich die anderen Versionen nicht. Bei der einen war der Tisch so merkwürdig geformt, bei der anderen sah wirklich alles schon schrabbelig aus (kein Wunder bei einem Alter von ca. 16-18 Jahren und 2-3 Vorbesitzern).
Ich war nicht begeistert.
Wir fuhren wieder nach Hause und ließen den Tag sacken.
Hallo, schickes Wohnmobil!
Am 06. Januar stand „mein Hymer“ immer noch beim Händler. Ich hatte jeden Tag kontrolliert. 🙂 Also fuhren wir wieder hin und machten eine Probefahrt.
Glücklicherweise war Dennis auch überzeugt, denn unser Hymer ist echt gut gepflegt. Er hatte nur einen Vorbesitzer, ein Ehepaar, das zu alt geworden war, um damit zu reisen.
Es sollte aber noch mehr als einen Monat dauern, bis wir die Schlüssel in Empfang nehmen konnten… Ich sage nur: Bank, Kredit, Januar. Furchtbar! Das Warten auf die Zusage hat mir mehr als ein graues Haar beschert und gut geschlafen haben wir auch nicht.
Dann war es endlich soweit: Der Brief von der Bank war da, ich rief beim Händler an, stotterte nur: Bitte nicht das Wohnmobil verkaufen! Wir wollen das! Bitte. (Ein bisschen höflicher war ich schon, aber nicht sehr viel. Ich war sehr aufgeregt.)
Wir fuhren hin, machten den Vertrag fertig – und bereits 10 Tage später konnten wir unseren Hymer B 544 mit neuem TÜV abholen. Juchu!!!
Das Mobil hat 19.000 Kilometer runter und wird im Mai volljährig (Baujahr 2000). Der Tisch ist riesig, die Couch ist riesig.
Wir haben Solar und eine Sat-Anlage (was wir nicht zwingend wollten, aber egal), Markise, diverse Vorzelte von den Vorbesitzern und ganz viel anderen, nützlichen Kram.
Wir Drei haben genug Platz, vor allem Moe. Das war mir besonders wichtig, denn alle sollen sich im neuen Heim wohlfühlen.
Es gibt insgesamt offiziell 6 Sitz- und 3 Schlafplätze, wobei ich behaupte: Eigentlich sind es 4 Schlafplätze. Außerdem haben wir nur einen Gurt hinten, das heißt, ich würde auch nur mit insgesamt 3 Personen unterwegs sein wollen, auch wenn 6 Plätze eingetragen sind. 🙂
Die ersten Fahrten sind gemacht. Es war wirklich ungewohnt, aber es macht Spaß. Wir freuen uns schon darauf, die erste Nacht in dem Wohni zu verbringen – aber bis dahin wird es noch etwas dauern.
Vorher wollen wir das Wohnmobil von innen noch etwas aufhübschen, die Möbel sollen weiß werden, Lampen sollen ausgetauscht werden, PVC verlegt… unsere Liste ist lang.
Aber das ist eine andere Geschichte, über die wir zu gegebener Zeit berichten werden. Wir freuen uns jetzt auf jeden Fall riesig auf unser Abenteuer Europareise! Cheers!