Numa casa portuguesa fica bem, pão e vinho sobre a mesa. […] A alegria da pobreza está nesta grande riqueza de dar, e ficar contente.
Diese Zeilen aus einem portugiesischen Lied („Uma Casa Portuguesa“) werden mir wohl immer durch den Kopf gehen, sobald ich auch nur einen Fuß in dieses Land setze. Portugal ist für mich Heimat, eine alte Liebe, Glück und Sorglosigkeit, Freundlichkeit und gutes Essen.
Ich habe mich noch nirgendwo so zuhause gefühlt wie in Portugal. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich in Gandufe bin, dort wo meine Großeltern herkommen, wo das Leben einfach ist, Albufeira, eine schönen Touristenmeile, die pulsiert oder eben Lissabon.
Bisher waren meine Aufenthalte in Lissabon leider immer sehr kurz, die Familie wurde besucht und ich habe wenig gesehen und erlebt. Nun war es aber endlich so weit. Dennis und ich haben uns aufgemacht, die Schöne, wie Lissabon auch genannt wird, zu erkunden.
Unsere Ankunft
Dieses Mal haben wir den Hund zuhause gelassen, um den Flieger nehmen zu können. Lissabon ist von Hamburg nur 3 Flugstunden entfernt, also ein tolles Ziel um mal eben für ein paar Tage aus dem Schnee zu flüchten. In Lissabon sind zwischen 10-16 Grad im Februar normal, wir haben bei unserer Ankunft immerhin 13 Grad und Sonne.
Vom Flughafen aus machen wir uns mit der Metro auf in Richtung Baixa-Chiado und der Praça Luís de Camões.
Wir haben natürlich wieder über airbnb gebucht. Was wir leider zu spät gesehen haben, die Unterkunft ist ein Bed & Breakfast, also nicht das, was wir normalerweise buchen würden. Wir genießen eigentlich die privaten Unterkünfte, in denen man der einzige Gast ist und Kontakt zu den Gastgebern hat.
Dieses Bed & Breakfast hat seine Eigenheiten, die wir aber durchaus auch amüsant finden. Viele Leute bedeutet auch eine gewisse Lautstärke – mit Oropax ist das aber zu ertragen. Wir sind sowieso selten in der Unterkunft.
Der erste Abend war jedoch überraschend: Ich bin es nicht gewöhnt, dass man eine zugezogene Zimmertür von außen ohne Schlüssel nicht mehr aufbekommt! Das war aber leider so, und der Schlüssel lag, natürlich, im Zimmer.
Den Abend verbringen wir am ersten Tag mit Galão (Milchkaffee), bzw. Bica (Espresso) trinken und einer großen Portion Batata frita (in diesem Fall Pommes). Außerdem schauten wir beim Rossio und am Terreiro do Paço vorbei.
Unter dem Meer
[—gallery link=”file” columns=”4″ ids=”395,394,393,404″]Vor ein paar Jahren hatte ich bereits einen Ausflug in das Oceanário gemacht und musste es nun Dennis zeigen. Das Oceanário gibt es seit der Expo 1998 und ist das zweitgrößte Meeresaquarium der Welt.
Das Beeindruckenste an diesem Ort ist für mich das große Aquarium in der Mitte. Dort tummeln sich Haie, Rochen, Barrakudas, Mondfische, Muränen etc. Ich könnte Stunden verbringen und mir meine Nase platt drücken. Außen herum finden sich noch weitere Tiere des Meeres, Pinguine, Vögel, Otter, riesige Krebse und Quallen.
Da das Oceanário einem so viele Eindrücke gibt, beschlossen wir, den Abend ruhig und zuhause mit Sagres und selbstgebratenen Febras (dünne Schweineschnitzel) ausklingen zu lassen.
Pastéis de Belém
Den dritten Tag hatten wir für die Sehenswürdigkeiten in Belém reserviert: das Seefahrerdenkmal, Torre de Belém, das Mosteiro dos Jerónimos und natürlich das berühmte Café, in dem die Pastéis de Belém noch nach Originalrezept hergestellt werden.
Da nur die Kirche im Mosteiro dos Jerónimos keinen Eintritt verlangte, schauten wir uns auch nur diese an. Denn 8 Euro Eintritt waren uns, bei einem Tagesbudget von 40 Euro, zu viel. Nach Belém ging es mit dem Zug, zurück zu Fuß.
Da ich unbedingt noch bei dem Cemitério dos Prazeres (Friedhof der Freuden) vorbei schauen wollte, hatte Dennis das Nachsehen. Der Weg aus Belém bis auf den Berg war sehr lang. Wir hätten wohl doch lieber den Bus nehmen sollen.
Aber wir schafften es und für mich hat sich der Aufstieg mehr als gelohnt. Die Grabmäler sind unheimlich beeindruckend, leider hatten wir nicht die Kraft, die 80 Straßen komplett abzulaufen.
Nach dem Friedhof begann der entspannte Teil: mit der Eléctrico ging es einmal durch die ganze Stadt bis zur Endstation. So konnten wir uns Lissabon mal in Ruhe anschauen, ohne hoch und runter klettern zu müssen. An dem Abend waren wir wirklich platt und froh, nicht mehr laufen zu müssen.
[—gallery link=”file” columns=”4″ ids=”405,398,397,396″]Pantheon und Rossio
Den letzen Tag wollten wir nun wirklich ganz entspannt angehen. Bei strahlend blauem Himmel und 13 Grad machten wir uns auf den Weg zum Pantheon. Dort ist unter anderem Amália begraben. Letztendlich siegte auch hier der Geiz, wieder wollten wir den Eintritt nicht bezahlen und so genossen wir den Anblick nur von draußen. Weiter ging es von da aus nach Martim Moniz, zu dem Castelo de São Jorge. Das hieß wieder: Berg hoch. Immerhin gab es oben Erfrischungen und mein Lieblingseis: Perna de Pau. Von da aus weiter zum Rossio, ein paar Fotos machen für die Daheim Gebliebenen.
Am nächsten Tag ging es sehr früh mit dem Flieger zurück. Für uns war es eine tolle Zeit, die uns mehrere Dinge gezeigt hat: ja, wir können mit Handgepäck fliegen. Ryanair ist gar nicht so scheiße. Und in Lissabon waren wir garantiert nicht das letzte Mal!
[—gallery link=”file” columns=”4″ ids=”399,400,401,406″]Fitness-Faktor: ★★☆☆☆
Wow-Faktor: ★★★★☆
Spaß-Faktor: ★★★☆☆
Wundertrip: JA
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