Die letzten Male hatten wir immer versucht, so weit wie möglich von Kiel wegzukommen. Sonne, Meer und Strand kennen wir doch schon zu genüge, dachten wir. Aber Kiel hat mehr zu bieten als nur Erholung. Zum Beispiel den Hochseilgarten „High Spirits“.
Wie in vielen Urlaubsregionen schmückt sich auch Schleswig-Holstein sehr gerne und oft mit dem Satz „Wohnen, wo andere Urlaub machen“. Man liest ihn bei Wohnungsanzeigen, in Broschüren und auf einigen Websites. Nachdem wir ja im Frühjahr bereits für ein paar Tage in Kroatien waren, beschlossen wir, den Sommer in unserer Heimatstadt Kiel zu verbringen und endlich einen Teil der Dinge zu machen, von denen wir schon etliche Male gesagt hatten „Hey, das müssen wir auch mal bei Gelegenheit ausprobieren“.
Obwohl der Hochseilgarten von Friedrichsort nur einen Katzensprung entfernt ist, hat es dennoch Jahre gedauert, bis wir unseren Worten Taten folgen ließen. Aber jetzt standen wir da – in voller Kletter-Montur, bereit uns über, unter und durch die 100 Elemente des High Spirits Kletterparks zu kämpfen. Nach einer kurzen Einweisung im Umgang mit den Sicherungsgurten kletterten wir die Leiter zu unserem ersten Hindernis hinauf. Da viele Bundesländer noch Schulferien hatten, war der Anfänger-Aufgang schon voll, so dass wir einen anderen Aufgang wählten.
„Heidewitzka! Muss mein erstes Mal auf der Slackline ausgerechnet in 10 Metern stattfinden?!“
Nicole, die ja eigentlich ein wenig Höhenangst hat, zitterten die Knie wie Espenlaub. Gut, dass vor uns ein Freund mit Hochseilgarten-Erfahrung lief. Mit dem nötigen Ehrgeiz und einem großen Adrenalinschub überquerten wir unser erstes Hindernis, die Slackline.
Ist das erste Element erstmal geschafft, ist es eigentlich gar nicht mehr so schlimm in teilweise bis zu 25 Metern Höhe zu stehen. Man gewöhnt sich recht schnell an den Anblick und beginnt sich so voll auf die Hindernisse zu konzentrieren. Das muss man auch, denn im Hochseilgarten Kiel warten 4 unterschiedliche Schwierigkeitsgrade mit steigenden Anforderungen. Auch wenn man durch die doppelten Sicherungsgurte und Helm geschützt ist, sollte man sein eigenes Können nicht unterschätzen. Denn ein gewisses Unfall Risiko bleibt immer bestehen, wenn man von einem Element herunterfällt, sich die Hände einklemmt oder einfach nur mit dem Fuß umknickt.
Als besonderes Highlight wartet am Ende eines jeden Parcours: Seilbahnen. Mit einer Seilbahn rauscht man durch die Bäume zurück zum Anfang. Dabei hat sich das Team des Hochseilgarten Kiel für jede Seilbahn eine Besonderheit einfallen lassen und ihrer Kreativität kaum Grenzen gesetzt (um jetzt nicht zu viel zu verraten).
Nach knapp 2,5 Stunden waren wir geschafft, aber ohne Unfall wieder am Boden.
Kosten
Ein Ticket kostet für Erwachsene 18 Euro, für Kinder, Schüler und Studenten wird es ein wenig günstiger. Dafür kann man sich aber auch 4 Stunden im Kletterpark austoben und hat sogar genug Zeit ein kleines Päuschen zwischen den Parcours einzulegen oder die Aussicht auf den Falckensteiner Strand zu genießen. Wenn wenig los ist, kann man nach Absprache auch ohne Probleme noch länger bleiben.
Fazit
Der Hochseilgarten in Kiel bei Friedrichsort war unser erster aber mit Sicherheit nicht unser letzter Hochseilgarten. Wir sind froh, dass wir es endlich gemacht haben und können euch High Spirits nur wärmstens empfehlen. Vielleicht werden wir uns nächstes Jahr mal den Kletterpark in Eckernförde oder in Travemünde bei Lübeck anschauen – wenn uns mal wieder das Kletter-Fieber packt.
Mehr Infos auf der Website von High Spirits