Für unseren „großen Urlaub“ wollten wir dieses Jahr in den Süden. Wir dachten an Sonne, Meer und diese südeuropäische Leichtigkeit, mit der Spanier, Portugiesen und Italiener das Leben in vollen Zügen genießen. Und entschieden uns für Kroatien.
„Mit dem Auto?!?“ Ungläubige Blicke. „Warum fliegt ihr denn nicht?!?“ Wenn ich so 15-20 Jahre zurückdenke, da war es ganz normal, dass man in den Sommerurlaub mit dem Auto fuhr.
Wir wollten es jedoch nicht unseren Eltern gleichtun, sondern wir hatten eher praktische Gründe: wir wollten schlichtweg Hund Moe mit dabei haben. Also packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf die 1.450 Kilometer lange Reise nach Krk, Kroatien.
Zum ersten Mal konnten wir auch den Umbau unseres Caddys zum Camping-Mobil wirklich austesten. Erstes Fazit: Schon gut, aber ausbaufähig. Drei Tage und zwei Übernachtungen auf Autohöfen nahe Nürnberg und am Wörthersee später erreichten wir schließlich unser Ziel.
Urlaub auf Krk
Wenn man so wie wir Anfang Mai nach Kroatien fährt, kann man sich wettertechnisch eigentlich auf alles einstellen. Wir hatten Glück.
Tage zuvor hatte es noch wie aus Eimern geregnet, doch mit unserer Ankunft setzte sich langsam die Sonne durch, so dass wir ab dem zweiten Tag immer über 20 Grad und Sonne hatten. Auch für den Hund war das Wetter so gut auszuhalten (siehe auch Urlaub mit Hund in Kroatien).
Über airbnb hatten wir Wochen zuvor ein gemütliches, kleines Apartment auf der Insel und in der gleichnamigen Stadt Krk gebucht.
Unser Gastgeber Mile empfang uns direkt mit einer Flasche Wein aus eigener Herstellung und so ließen wir uns von ihm und seiner Familie mit Tipps und möglichen Ausflugszielen versorgen. Die ersten Tage waren wir oft in der Stadt Krk unterwegs, erkundeten den Hafen und die Altstadt oder genossen die Sonne auf Beton und Felsen, was hier allgemein als „Strand“ bezeichnet wird.
Dass Krk eine Zeit lang unter italienischem Einfluss stand, merkt man nicht nur an den Festungen. Auch die Häuser sehen für uns allesamt typisch „südeuropäisch“ aus. Lediglich beim Essen muss man ein wenig vorsichtig sein.
Denn das Eis schmeckt dort mindestens genauso gut wie in Italien, von der Pizza sollte man jedoch die Finger lassen. Dafür gibt es ja ein paar typisch kroatische Gerichte wie Cevapcici und wer Fisch mag, kommt in Krk auch auf jeden Fall auf seine Kosten.
Weintrinker sollten außerdem noch einen Abstecher in die Stadt Vrbnik machen. Sie ist berühmt für ihren guten Wein und Schnaps und so konnten selbst wir als Gelegenheits-Weintrinker nicht umher, ein paar Flaschen für den Rest unseres Urlaubs zu kaufen.
Wasserfälle im Nationalpark
Plitvička jezera
Nach einer Woche Apartment verließen wir die Insel Krk, um noch ein paar Tage auf der Halbinsel Istrien campen zu gehen. Vorher wollten wir uns jedoch den 3,5 Stunden Autofahrt entfernten Nationalpark „Plitvička jezera“ ansehen.
Schon Winnetou verliebte sich seinerzeit in den (Schatz vom) Silbersee und so gilt der Nationalpark als eines der absoluten Highlights Kroatiens. Und womit? Zu Recht!
Die Seen und Wasserfälle sind wirklich atemberaubend und die Chance über einen Wasserfall zu spazieren, hat man auch nicht alle Tage.
Am späten Nachmittag ging es dann noch mal zurück auf die Autobahn, noch mal Maut bezahlen, bevor wir nach 3,5 Stunden unseren Campingplatz in der Nähe von Pula erreichten.
Camping auf Istrien
Der Campingplatz Camping Stoja hatte ziemlich gute Kritiken bei Foursquare bekommen und bot vor allem eines: WLAN auf dem gesamten Platz.
Aber auch in puncto Sauberkeit und Ausstattung hatten wir nichts zu beanstanden (es gab sogar eine Hundewaschstraße). Lediglich der teils sehr steinige Boden forderte einen weiteren Hering als Opfer. Aber irgendwas ist ja immer.
Selbst beim Camping hat uns das Wetter nicht im Stich gelassen, ganz im Gegenteil. An einem laut Wetterbericht „schlechten Tag“ machten wir noch einen kleinen Ausflug durch Pula, besichtigten das Amphitheater und die anderen römischen Hinterlassenschaften, inkl. Sonnenbrand.
Was kostet Kroatien?
Wer denkt, Kroatien sei immer noch so günstig, wie zu Zeiten Jugoslawiens, der wird sich umschauen. So ging es zumindest uns.
Auch wenn Kroatien kein Euroland ist, so haben die Kroaten ihre Preise doch sehr stark an europäische Verhältnisse angepasst: Ein Bier kostet in der Bar umgerechnet ca. 2,50 €, ein Cocktail (z.B. Cuba Libre) gerne mal 5 € und mehr.
Und auch der Campingplatz, auf dem wir für drei Nächte blieben, wollte am Ende seine umgerechnet 80 Euro und nicht wie zuerst gedacht 80 Kuna haben (Meerblick, mittlerer Zeltplatz, WLAN).
Wirklich Geld sparen lässt sich höchstens auf dem Wochenmarkt und bei kleinen Lädchen am Straßenrand, wo Honig, Marmelade und mit etwas Glück auch Wein angeboten werden.
Nach und durch Kroatien mit dem Auto
Das Geld, was man bei den kleinen Lädchen am Straßenrand spart, reicht nur leider nicht aus, um die Brücken und Autobahnmaut in Kroatien zu bezahlen.
So sind wir während unserer Tour allein in Kroatien mehr als 50 € Wegegeld losgeworden. Hinzukommt ca. 25 € für Maut und Vignette in Österreich und 15 € Vignette für Slovenien.
Alles in allem haben wir so für Hin- und Rückfahrt allein schon etwa 650 € ausgegeben. Kommt noch mal 800 € für Unterkunft, Verpflegung und Attraktionen hinzu, landen wir am Ende bei ca. 1.500 €!
Unser Fazit
Die Anfangs erwähnte südeuropäische Leichtigkeit gibt es auch in Kroatien. Es eignet sich hervorragend, um den Stress im Büro zu vergessen und einfach mal abzuschalten. Zumindest, wenn man außerhalb der Touristensaison fährt.
Dann sind die Temperaturen auch für Hunde noch erträglich. Aber erst der Besuch im Nationalpark Plitvička jezera haben diesen Urlaub zu einem Wundertrip gemacht.
Wir wollen Kroatien auf jeden Fall ein zweites Mal besuchen, dann wollen wir uns aber den südlichen Teil um Dubrovnik genauer ansehen.
Fitness-Faktor: ★☆☆☆☆
Wow-Faktor: ★★★☆☆
Spaß-Faktor: ★★☆☆☆
hundefreundlich: ★★★☆☆
Wundertrip: JA
9 Kommentare
Hallo ihr Zwei,
bin gerade über euren Caddy-Post auf euer Blog gestoßen. Sehr schön!
Wir waren dieses Jahr auch in Kroatien, Istrien.
Demnächst werde ich auch einen kleinen Blogpost darüber schreiben.
Viele Grüße von den noch im Vectra-Schläfer (danach Caddy),
Futzipelz
hallo ihr lieben.
mir fehlt in bezug auf die kosten die information wie lange ihr denn überhaupt in kroatien unterwegs wart. 1 woche ? 2 wochen ? die autobahn genutzt, oder die schöne küstensraße? (Magistrale) ansonsten schonmal bis hierher danke für eure eindrücke.
Hallo Ihr Drei!!
Eure Seite ist echt toll. Wir verreisen seid 7 Jahren auch mit unserem Hund “Manni” (Manfred) und waren auch schon an unbeschreiblichen Orten. Schweden, England, Frankreich, Österreich, Holland und dieses Jahr Istrien.
Vielleicht kann man sich ja mit dem einen oder anderen Tipp oder Foto inspirieren lassen. Macht weiter so!! Reisen und Hunde sind unbeschreiblich!!
Hallo zusammen.. Bin zufällig auf eurern kleinen Urlaubsblog gekommen wie ich mit Handy in der Dusche nach einer halbwegs ehrlichen Beschreibung über Pula gesucht hab. Die Erzählung mit dem Park ist schon mal eine Idee die ich auch erleben möchte im Sommerurlaub dieses Jahr. Ich hätte da auch eine Frage zum Campingplatz Pula stoja… Wie ist der Platz eurer Meinung nach? Klein.. Gross… Sauber… Steinig… Personal… Einfach allgemein mal gefragt.
Hab gelesen dass ihr wieder nach Kroatien fahren wollt.. Da könnt ich euch mal Camp Bijar bei Osor /Insel Cres empfehlen.
War dort auch schon mind. 5 mal. Auch hier sind Hunde erlaubt und es ist ein Traum für beide.
Ich sag schon mal Dankeschön… Und weiter so mit euren Blogs.. Sind echt gut geschrieben..
Grüße, Patrick
Moin Patrick,
wir waren mit dem Camping Platz sehr zufrieden, aber da wir noch vor der Saison da waren, war nur ein Waschhäuschen geöffnet (dieses war aber sauber). Ob die Betreiber auch hinterher kommen, wenn es richtig voll wird, wirst du ja dann vielleicht sehen 😉
Danke für den Tipp mit Camp Bijar. Nachdem wir gesehen haben, dass Freistehen in Kroatien schwer wird, werden wir wohl zwangsläufig den ein oder anderen Camping-Platz ansteuern.
Was ich noch vergessen habe zu fragen.. Wie ist es mit einer Fußgängerzone in Pula? Gibt es da etwas? Viel hab ich bis jetzt noch nicht gelesen
Es gibt eine Art Fußgängerzone, aber ehrlich gesagt ist nicht viel davon im Gedächtnis geblieben. Also wohl eher nicht weiter erwähnenswert 😉